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Das Abstinenz-(Rausch)-Syndrom

Martina Woocker

30.07.2019

Das Abstinenz-(Rausch)-Syndrom beinhaltet sämtliche Merkmale des von Schneider (2001) beschriebenen Trockenrauschs.

Darüber hinauswird bei der näheren Analyse des neu eingeführten Begriffs Abstinenz-Rausch-Syndrom deutlich, dass viele unter einer Suchtmittelproblematik leidenden Menschen im Zustand der zu einem x-Zeitpunkt gefassten Abstinenz-Entscheidung sozusagen 'stecken bleiben'. Es wird nicht weiter an einer Verhaltensänderung und insbesondere an einer Einstellungsänderung dem Suchtmittel gegenüber gearbeitet.

Der Stolz über die gefasste Abstinenz-Entscheidung wirkt überdies 'berauschend'. Die Komplimente und das Lob, das von vielen Seiten als Motivation zur Beibehaltung der gefassten Abstinenz-Entscheidung geäußert werden, wirken ebenfalls berauschend. Oftmals stellt sich bei dem solcherart gelobten - abstinent lebenden- abhänigkeitserkrankten Menschen das von Schneider beschriebene großspurige Verhalten ein.


Der nächste Rückfall ist vorprogrammiert, wenn in diesem Stadium keine Auseinandersetzung mit den negativen u. positiven Gefühlen, die mit der Suchtproblematik in Verbindung stehen, angestrebt wird. Das Erkennen, auf welche Weise das Gefühlserleben mit der Suchtmittel-Einnahme in Zusammenhang zu sehen ist, leitet eine Verhaltensänderung ein, die vor weiteren Rückfällen schützen kann.

Das Abstinenz-Rausch-Syndrom beschreibt Zustände des Suchtverhaltens und ebenfalls Zustände von Verhaltenssüchten.

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