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X-Man's

Einsatz in der Justizvollzugsanstalt Rheinbach von Okt. 2020 - Dez. 2023

Seit dem 23.10.2020 begleitete mich mein Jung-Boxer 'X-Man' zu den suchttherapeutischen Sitzungen in die JVA Rheinbach. Im Oktober 2016 startete ich diese suchttherapeutischen Gruppen-Sitzungen in der JVA in Rheinbach.

Diese suchttherapeutische Arbeit, die in 2016 als Pilot-Projekt begann, wurde durch X-Man noch einmal erweitert und vertieft.

Es war immer wieder beeindruckend, wie sehr die Teilnehmer auf  X-Man reagierten und sogar Rücksicht nahmen.

Rücksicht in der Form, dass sich X-Man auch wohlfühlen konnte inneralb der Gruppen-Sitzungen. Nicht nur durch seine Halterin, sondern auch durch die Teilnehmer.

X-Man hat mich 3 Jahre innerhalb meiner suchttherapeutischen Tätigkeit in der JVA Rheinbach nicht nur begleitet, sondern in einer Weise unterstützt, die ich mir genauso gewünscht, aber kaum erwartet hätte.

Warum hätte ich diese große Unterstützung von X-Man nicht erwartet?

Zunächst war es etwas ganz besonderes, mit einem damals bzw. in 2020 8-Monate jungen Boxerrüden in eine JVA zu gehen. Eine JVA, die in der ganz weit zurück liegenden Vergangenheit ein Zuchthaus gewesen war.

Und nun kommt ein Hund mit mir und begleitet mich...Das war für mich eine unglaublich große Herausforderung, denn: Auch vor dem Hintergrund, dass meine 3-stündige Vorstellung im September 2020 über die möglichen positiven Effekte eines Therapie-Begleithundes in Ausbildung (i.A.) die Anstaltsleitung sowie ausgewählte wichtige Justizvollzugsbeamte insofern überzeugte, dass einstimmig X-Man als mein ständiger Begleiter innerhalb meiner JVA-Tätigkeit befürwortet wurde, fing jetzt meine ganze Arbeit erst an.

Es ist doch so: auch ein noch so gutes Konzept in der Tasche, würde ja nicht bedeuten, dass wirklich alle JVA-Beamtinnen und JVA-Beamten motiviert wären, X-Man einen guten Start in sein Berufsleben zu geben. Vielleicht würde es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben, die eben nicht von X-Man's Anwesenheit angetan wären. Vielleicht wären auch Inhaftierte motiviert, X-Man zum 'Drogenkurier' benutzen zu wollen - in einem Augenblick, den Inhaftierte als geeignet ansähen.

Es gab so unglaublich viel zu beachten: X-Man sollte in m. W. in dieser riesigen Anstalt am besten kaum auffallen, zurückhaltend sein, nirgendwo sein 'Geschäft' einfach verrichten, sich nicht ansprechen lassen, nur innerhalb der suchttherapeutischen Einzel-u. Gruppensitzungen mit den Inhaftierten interagieren, keine Stolperfalle für Bedienstete sein, sich brav in der Zeit ablegen, wenn er nicht von mir zu einer Aktion aufgefordert würde (damit die suchttherapeutische Arbeit nicht behindert wäre), die dunklen Anzüge der Bediensteten nicht ansabbern.....und so weiter...

X-Man hat all das und noch viel mehr gelernt und befolgt. Er hat sich in das Herz vieler JVA-Bediensteter und fast aller  Einzel-u. Gruppenteilnehmer eingearbeitet.

 

Und dennoch gab es auch immer wieder Ausnahmen, die unsere Arbeit sehr erschwerten. Aus diesem Grund bedanke ich mich hier auf meiner Seite bei einer Person, die diese Arbeit mit X-Man - seine Arbeit - überhaupt in dieser Form und auch über diese lange Zeit von 3 Jahren möglich gemacht hatte: Sozialrätin Doris Gauer - bis

Februar 2023 Leiterin des Sozialdienstes der JVA Rheinbach.

Sozialrätin Gauer ermöglichte der Suchttherapeutischen Arbeit und später der Suchttherapeutischen Arbeit mit einem 4-pfotigen Assistenten den Rahmen, um überhaupt erfolgreich tätig werden zu können.

Das waren ein fester Raum, in dem die Rückfallprophylaxe-Gruppen stattfanden und ebenfalls ein fester Raum für Einzelgespräche - insbesondere, damit der ganz junge Hund sich ein wenig an 'seinen' Platz gewöhnen konnte.

Ebenfalls bekamen wir Zugang zu einem kleinen Rasenstück im Innenhof, damit X-Man eine Pause im Freien machen konnte.

Als uns dann noch ein kleiner Schrank für X-Man's Wassernapf zur Verfügung gestellt wurde, waren wir schon beinahe komfortabel.

Mit Frau Gauers Ausscheiden aus dem Dienst änderten sich diese Rahmenbedingungen und wir beendeten unsere Tätigkeit.

Jetzt freuen wir uns auf eine neue gemeinsame Herausforderung!

Zurzeit bereitet sich X-Man auf seine Prüfung zum Therapie-Begleithund vor und an dieser Stelle werden wir sein Ergebnis berichten.

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Am Ende eines Arbeitstages in der JVA :

X-Man auf seinem Platz (neben Martina Woocker) im Gruppenraum, der für die Rückfallprophylaxe-Gruppen von der JVA Rheinbach bereitgestellt wurde.

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X-Man nach der Arbeit in der Freizeit:

Ab zum Wasser an die Erft und/oder einfach nur toben und kuscheln mit Schwester Xalotte...

Spielen und ganz achtsam sein mit Yuna

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Um fit für die Patienten-Arbeit zu bleiben, lernt X-Man spielerisch z. B. 'Aufmerksamkeit', 'Differenziertheit' und auf sehr kleine Details zu achten.

X-Man und Xalotte bei Titti_edited.jpg

Spiel & Lernen mit Martina

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